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Koreanische Kultur

Hanbok: Traditionelle Kleidung

Hanbok: Traditionelle KleidungDie traditionelle koreanische Kleidung, der Hanbok, blickt auf eine jahrhundertelange Geschichte zurück. Der Hanbok ist eine der ältesten Trachten der Welt und begleitet die Koreaner und ihre Kultur seit Langem. Durch Fremdherrschaften und sich wandelnde Modetrends änderte sich das Aussehen des Hanbok häufig, doch wie viele andere Trachten ausgestorben ist er nie.

Der Hanbok wurde bereits getragen, bevor über ihn geschrieben wurde. Erste Hinweise auf seine Existenz finden sich daher nicht in schriftlichen Quellen, sondern auf Wandmalereien von Grabstätten aus der Zeit der antiken Drei Königreiche. Bis in die Gegenwart hat er seine Gestalt und Funktion immer wieder den Umständen angepasst.

Die Grundausstattung eines Hanbok bei Frauen sind der Rock Chima und das kurze Jäckchen Jeogori. Der Rock reicht dabei von der Brust bis zu den Knöcheln, alles darüber wird mit dem Jäckchen bedeckt. Männer tragen statt des Rocks die Hosen Baji. Prinzipiell variieren die Längen der Kleidungsstücke je nach Epoche, auch verwendete Materialien und Herstellungstechniken haben sich im Lauf der Zeit verändert. Accessoires, Schmuck und was über der Kleidung getragen wird, hängt außerdem vom Rang oder Status der Person und natürlich vom Anlass ab.

Bis vor einigen Jahrzehnten wurde der Hanbok, auf dem Land deutlich häufiger als in der Stadt, noch im Alltag getragen. Dies ist heute nicht mehr der Fall. Aber zu besonderen Anlässen spielt die Tradition immer noch eine wichtige Rolle. Die Erstausstattung eines Neugeborenen ist ein Jäckchen, welches die typische Hanbok-Form aufweist. Auch bei Hochzeiten oder dem sechzigsten Geburtstag wird die traditionelle Tracht noch gerne getragen. Bei Beerdigungen wird der Verstorbene häufig in ein weißes Hanbok-Sterbekleid gehüllt. Moderne Hanbok-Kollektionen und Weiterentwicklungen in alle Richtungen tragen in jüngster Zeit zu einer kleinen Renaissance des traditionellen Kleidungsgenres bei.

Koreanische Frau trägt einen HanbokTraditionell wird koreanische Kleidung geradlinig zugeschnitten und nach dem Flachschnitt gefertigt. Die Linien des Hanbok verändern sich beim Laufen und mit jeder Bewegung. Die Falten, die so entstehen, geben dem Hanbok seine Einzigartigkeit und sein harmonisches Aussehen. „Die Schönheit des Hanbok beruht auf seinen Linien“, so sagen es die Koreaner. Beim westlichen Schnitt wird der Stoff angepasst. Nicht so beim Flachschnitt des Hanbok. Er kann flach auf den Boden gelegt werden. Die freie Schönheit der Linien setzt einen individuellen Spielraum. Ein ausgebreiteter Hanbok-Rock ist ein Stück quadratischen Stoffs. Diesen wickelt man um den Körper, wobei es bis zu 30 verschiedene Variationen gibt. Den restlichen Saum faltet man oder hält ihn zusammen, je nach Belieben. So ist durch die offene Struktur Individualität und Eigenständigkeit gegeben.

Verschiedene Accessoires und Kopfbedeckungen gehören beim Hanbok zur Ausstattung. Samo, Gat, Nambawi, Bokgeon und Hogeon sind Hüte, die eine gewisse Bedeutung haben und anlassbezogen getragen werden oder wurden. Zusätzlich gibt es Kronen, die zum Hochzeitszeremoniell-Kleid von der Braut getragen werden. Sie sind aufwendig verziert und geschmückt. Winterkappen für Frauen, Männer und Kinder gehören ebenfalls zu den Kopfbedeckungen des Hanbok.

Außerdem tragen Frauen zum Hanbok gerne verschiedene Schmuckstücke. Norigae ist ein Anhänger mit Ornamenten. Er wird an einem Kleiderstreifen befestigt und verschönert die Tracht. Binyeo, eine einfache Haarnadel, hält die Krone oder das Haar zusammen und befestigt diese. Diverse Haarschleifen und Ornamente komplettieren das Gesamtbild des Hanbok.

Der Hanbok ist meist aus natürlichen Stoffen wie Ramie oder Seide gefertigt, dazu kommen natürliche Farbstoffe wie Indigo oder Gardenie. Diese Kombination erzeugt die wärmeausstrahlende Wirkung des Hanbok. Die Farben sollen die vier Jahreszeiten ausdrücken, daher sind sie weich und fein und zugleich ruhig und stark. Das Indigoblau Koreas ist ein Blau mit rotem Ton, was es einzigartig macht und daher auch als „unendliches Blau“ bezeichnet wird.