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Kurze Geschichte Koreas

Die Koreanische Halbinsel durchlebte von ihren Anfängen bis zum politisch geteilten Zustand der Gegenwart eine bewegte Geschichte. Um das heutige Korea verstehen und historisch einordnen zu können, sind grundlegende Kenntnisse seiner Historie unabdingbar.

In der Zeit um Christi Geburt ist die historisch mangels evidenter Quellen schwierig zu erforschende Situation auf der Halbinsel durch eine relativ unübersichtliche Gemengelag nomadisierender Reiterstämme, chinesischer Militärgrenzprovinzen und lockerer Stammesverbände geprägt. Aus diesem Sammelsurium und dem Umstand heraus, dass Chinas Einfluss in der Region mit dem Untergang der Han-Dynastie abnahm, entwickelten sich bis zum 4. Jahrhundert drei zentralisierte Staaten, welche die sogenannte Zeit der Drei Königreiche einläuteten: Goguryeo im Norden, Baekje im Südwesten und Silla im Südosten. Diese drei konkurrierten miteinander um die Vorherrschaft auf der Koreanischen Halbinsel und bekriegten sich in wechselnden Koalitionen.

676 gelang es schließlich dem zunächst schwächsten Königreich Silla, mit Hilfe der chinesischen Tang-Dynastie seine beiden Kontrahenten zu vernichten und die Halbinsel erstmals politisch zu vereinigen, während Flüchtlinge aus Goguryeo im Norden den Staat Barhae gründeten. Die folgenden Jahrhunderte waren eine Zeit kultureller Blüte, doch nach und nach entglitt den Königen von Silla die Kontrolle über ihr Reich, das für wenige Jahrzehnte in die sogenannten Späteren Drei Reiche wieder zerfiel.

Im Jahr 935 glückte es einem dieser Reiche, die Halbinsel unter dem Namen Goryeo wieder zu vereinigen. Fast fünf Jahrhundert lang konnten sich in einer Umgebung relativer Stabilität und Kontinuität eine koreanische Kultur und Identität herausbilden. Doch von verheerenden mongolischen Invasionen dauerhaft geschwächt, wurden die Goryeo-Könige 1392 von einem ihrer eigenen Generäle gestürzt, der sich selbst auf den Thron seines neuen Reiches Joseon setzte.

In der Joseon-Zeit konnten sich Kultur und Gesellschaft weitere fünf Jahrhunderte lang festigen. Äußerlich wurde das Land immer wieder durch kriegerische Invasoren bedroht, doch zu Fall gebracht wurde die letzte koreanische Königsdynastie erst, als das Zeitalter des Imperialismus angebrochen war und im Wettrennen der Großmächte um Einfluss auf der Halbinsel Japan sich durchsetzte und das Land als Kolonie Chosen einverleibte.

Die von 1910 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs andauernde japanische Kolonialzeit wird bis heute als Trauma empfunden und belastet die Beziehungen beider Seiten noch immer. Koreanische Kultur und Sprache wurden damals unterdrückt, Männer als Zwangsarbeiter in Fabriken und Kohlegruben rekrutiert, Frauen und Mädchen als sogenannte „Trostfrauen“ in Frontbordelle verschleppt. Die Kapitulation Japans am 15. August 1945 besiegelte auch das Ende der Kolonialherrschaft.

Korea war nun zwar befreit von Japan, geriet jedoch unmittelbar unter die Besatzung sowjetischer Truppen im Norden und US-amerikanischer Einheiten im Süden. Im aufziehenden Kalten Krieg scheiterte der gemeinsame Aufbau eines unabhängigen koreanischen Staates, stattdessen wurden in beiden Besatzungszonen eigenständige Regimes etabliert und im Jahr 1948 die Demokratische Volksrepublik Korea im Norden und die Republik Korea im Süden ausgerufen. Der zwei Jahre später ausgebrochene Koreakrieg mit seinen zahlreichen Opfern und massiven Zerstörungen zementierte die Spaltung des Landes, die bis heute nicht überwunden werden konnte.