Tempel Sinheungsa

Der buddhistische Tempel Sinheungsa liegt im Nationalpark Seoraksan in der östlichen Provinz Gangwon-do und verfügt über eine der schönsten landschaftlichen Umgebungen aller koreanischen Tempel. Ein Besuch im Tempel lässt sich hervorragend mit einer Wanderung in den umliegenden Bergen verbinden. Bereits vor dem Erreichen des eigentlichen Tempelgeländes trifft man mit dem großen Buddha auf die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit von Sinheungsa.
Die Ursprünge des Tempels sollen auf gleich zwei der berühmtesten Mönche der koreanischen Geschichte zurückgehen. Jajang, bekannt aufgrund seiner Pilgerreise ins China der Tang-Dynastie, ließ den Tempel vor seiner Abreise im Jahr 637, möglicherweise aber auch erst nach seiner Rückkehr im Jahr 652 errichten. Sicher ist, dass Sinheungsa 698 einem Brand zum Opfer fiel und drei Jahre später durch den Mönch Uisang wiedererrichtet wurde. Fast eintausend Jahre lang florierte fortan das Tempelleben, ehe im Jahr 1642 erneut ein verheerendes Feuer wütete. Der Legende nach wurde den einzigen drei verbliebenen Mönchen geweissagt, dass Sinheungsa an dem Ort, an dem der Tempel heute noch steht, vor künftigen Katastrophen verschont bleibe.

Der Tempel Sinheungsa kann nach dem Passieren des östlichen Eingangs zum Nationalpark Seoraksan erreicht werden. Das „Ein-Säulen-Tor” Iljumun markiert den Beginn des Tempelgeländes. Unmittelbar dahinter erscheint mit dem 18,9 m hohen Tongildaebul, dem „Großen Buddha der Wiedervereinigung“, eine der beeindruckendsten Buddha-Statuen ganz Koreas. Symbolische 108 Tonnen schwer, birgt auch die Lage des Wiedervereinigungs-Buddhas jede Menge Symbolik, denn vor dem Ausbruch des Koreakriegs gehörte die Umgebung noch zum Gebiet Nordkoreas. Die Regierung Myanmars übersandte zum Anlass des Baus der Statue drei Reliquien, die gewaltige Spendensumme zur Finanzierung wurde durch 300.000 kleinere Spenden von Tempelbesuchern aufgebracht.
Nach dem Überschreiten der Brücke Hyeonsugyo beginnt mit dem Tor der Vier Himmelskönige der innere Bereich des Tempels, dessen Pfad den Besucher hinter dem Pavillon Bojeru schließlich zum Haupthof führt, der von der großen Halle Geungnakjeon gesäumt und von einer alten Steinlaterne in seiner Mitte dominiert wird. Von hier aus kann man einem Wanderweg folgen, der zum berühmten „Wackelfelsen“ und zum 873 m hohen Gipfel Ulsanbawi führt.