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Sehenswürdigkeiten in Chungcheong-do

Tempel Magoksa

Der Tempel Magoksa liegt an den Ufern des Flüsschens Magokcheon nordwestlich der alten Stadt Gongju in der Provinz Chungcheongnam-do. Seine Geschichte soll bis in die Zeit des antiken Silla-Reichs zurückgehen. Seit dem Jahr 2018 ist der Tempel Magoksa Teil des UNESCO-Weltkulturerbes „Sansa, buddhistische Bergklöster“.

Der Name „Magoksa“ bedeutet soviel wie „Tempel im Hanftal“. Er rührt womöglich daher, dass in der Umgebung ursprünglich Hanf angebaut wurde. Eine Legende besagt hingegen, dass die Menschen, die zu den Lehrgesprächen der Mönche des Tempels kamen, sich so dicht aneinanderdrängten wie die Pflanzen eines Hanffeldes. Über das Jahr der Tempelgründung herrscht ebenfalls Uneinigkeit. Als Tempelgründer infrage kommt der berühmte Mönch Jajang, der Magoksa einer Theorie nach im Jahr 640 gegründet haben könnte, einer anderen Meinung zufolge sei dies jedoch erst unter dem Mönch Muyeom im Jahr 845 geschehen.

Während des politischen Umbruchs zwischen dem Untergang des Silla-Reichs und der Wiedervereinigung der Koreanischen Halbinsel unter der Goryeo-Dynastie ruhte der Tempelbetrieb. Räuber und Wegelagerer machten die Umgebung unsicher. Erst im Jahr 1172 wurde Magoksa unter dem Mönch Bojo zu neuem Leben erweckt. König Sejo der Joseon-Dynastie suchte den Tempel Mitte des 15. Jahrhunderts persönlich auf. Als 1592 die Japaner einer großangelegte Invasion Koreas starteten, wurde Magoksa größtenteils zerstört. Erst im Jahr 1651 waren die Schäden behoben und die wichtigsten Gebäude wiederhergestellt.

Mit dem Tempel Magoksa in enger Verbindung steht eine der bekanntesten Persönlichkeiten der jüngeren koreanischen Geschichte. Kim Gu gilt als einer der bedeutendsten Unabhängigkeitsaktivisten während Koreas japanischer Kolonialzeit. Nach seiner Flucht aus dem Gefängnis von Incheon, wo er wegen eines tödlichen Anschlags auf einen Japaner in der Todeszelle gesessen hatte, tauchte er im Jahr 1898 für eine Weile im Tempel unter. Später ging Kim Gu ins Exil nach Shanghai und leitete dort zeitweise die Provisorische Regierung der Republik Korea.

Heute verfügt Magoksa über insgesamt acht Einsiedeleien in seiner Umgebung. Der Pfad zum Tempel entlang des Flusses Magokcheon zählt zu den schönsten in ganz Korea. Drei Tempeltore weisen dem Besucher den Weg. Die vielleicht interessanteste Struktur des Tempels ist die fünfstöckige Pagode aus der Goryeo-Epoche. Insbesondere die Pagodenspitze weist für Korea ungewöhnlich starke Einflüsse des tibetischen Buddhismus auf, und tatsächlich spielten die demselben Glauben anhängenden mongolischen Herrscher der Yuan-Dynastie zu jener Zeit auf der Halbinsel eine wichtige Rolle. Zu den weiteren Blickfängen des Tempels gehört zweifelsohne auch die etwas oberhalb liegende Haupthalle mit ihrer von einem äußeren Blickwinkel aus zweistöckig wirkenden Struktur.